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Übergewicht durch Darmbakterien?
Was viele vermuten, scheint sich zu bewahrheiten. Es gibt offensichtlich
gute und schlechte Futterverwerter. Entscheidend hierfür ist
die Zusammensetzung der Darmflora. Forscher der Washington Universität
in St. Louis (Bundesstaat Missouri) berichteten dies kürzlich
in der amerikanischen Zeitschrift "Nature".
Übergewichtige haben mehr Bakterien in ihrem Darm
Nachdem sie an übergewichtigen Mäusen festgestellt hatten,
dass diese eine andere Darmflora aufwiesen als normalgewichtige
Tiere, untersuchten sie auch die Darmflora von Menschen und kamen
zum gleichen Ergebnis.
Übergewichtige beherbergen in ihrem Darm eine höhere Anzahl
zweier bestimmten Bakterienstämme, die Ballaststoffe besonders
gut verwerten.
Experiment an Mäusen
In einem Experiment verabreichten die Forscher daraufhin einigen (keimfrei
aufgezogenen) Mäusen mit "schlanken Genen" die
Darmflora von Tieren mit "übergewichtigen Genen".
Die Bakterien siedelten sich im Darm an und sorgten dafür, dass
die Mäuse bei gleicher Verpflegung 20 Prozent mehr Körperfett
aufbauten als ihre Artgenossen mit der Darmflora normalgewichtiger
Mäuse.
Ausgangssubstanzen für Fettsynthese in der Darmflora
Die Darmflora der übergewichtigen Tiere bildete vermehrt "Acetat"
und "Butyrat" aus Ballaststoffen. Diese so genannten
Metabolite gelangen über die Darm- schleimhaut in die Leber und
dienen dort als Ausgangssubstanzen für die Fettsynthese.
Der Unterschied in der Energieausnutzung betrug zwar nur zwei Prozent
der Kalorienzufuhr, was jedoch beim Menschen immerhin rund 40 kcal
am Tag bzw. 1200 kcal pro Monat ausmachen würde.
Darmflora bei Entstehung von Übergewicht berücksichtigen
Die Wissenschaftler der Studie plädieren deswegen dafür,
die Darmflora neben der genetischen Prädisposition und dem Lebensstil
als weiteren Einflussfaktor bei der Entstehung von Übergewicht
zu berücksichtigen.
Quelle: aid
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