Aktuelle Meldung
Scharfe Seife und Kosmetika fördern Allergien
Wissenschaftler des University College in London stellen die "Dreck-Hypothese"
in Frage. Sie besagt, dass der hohe hygienische Standard in modernen
Industriegesellschaften dafür verantwortlich sei, dass Allergien
sprunghaft zugenommen haben. Der mangelnde Kontakt mit Schmutz und
Keimen mache das Immunsystem anfällig.
Zerstörung der obersten Hautschicht
Der Allergologe Robin Collard sieht eine sehr viel konkretere Ursache
für die Häufung allergischer Hautausschläge - scharfe
Seifen und kosmetische Peelings, die viele Menschen für saubere
und glatte Haut regelmässig benutzen. Die aggressiven Pflegeprodukte
sorgen für einen ständigen Abrieb der obersten Hautschicht
und damit der äussersten Schutzhülle des Körpers.
Dünne Haut lässt Allergene durch
Seine Erkenntnis stützt der Allergieexperte auf Beobachtungen
in verschiedenen Experimenten. So stellte er an Versuchspersonen mit
einer seltenen genetischen Störung eine auffallend dünne
Oberhaut fest.
Diese Menschen neigen auch verstärkt zu Ekzemen und anderen Allergien.
In einem weiteren Versuch zog er Testpersonen mit einem schlichten
Klebeband die oberste Schicht Hautschuppen ab. Allergene konnten danach
viel leichter in die tiefere Haut, die Epidermis, eindringen. Dort
nahmen die sogenannten Langerhanszellen die Allergene auf und transportierten
sie zu den Lymphknoten, wo die allergische Reaktion dann ihren Lauf
nahm.
Hygiene ist wichtig - nur nicht zu viel
"Obwohl sie seit nunmehr 20 Jahren sehr beliebt ist, gibt es
für die "Dreck-Hypothese" kaum Nachweise", schreibt
Robin Calllard im Fachmagazin "Trends in Immunology". Er
hält vielmehr Abweichungen von der natürlichen Struktur
der obersten Hautschicht für die Ursache der höheren allergischen
Empfindlichkeit.
Hautreiniger im Übermass vermeiden
Studienkoautor John Harper betont, dass es jetzt nicht darum ginge,
die gängigen Hygienestandards nach unten zu schrauben, sondern
lediglich darum, ein Übermass an scharfen Hautreinigern zu vermeiden.
Quelle: BBC News
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