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Heilpflanze des Monats November
Echter Lavendel (Lavendula angustifolia)
Echter Lavendel
Ihre beruhigende Wirkung in Zeiten der Reizüberflutung liessen
den Echten Lavendel zur Heilpflanze des Jahres 2008 werden.
In der Tat ist dieser duftende Seelen- Streichler eine Wohltat in
hektischen Momenten.
Die blauen Blüten sind jedoch noch weit vielseitiger als auf
den ersten Blick ersichtlich. Wirkung und Nutzen der Pflanze ist bereits
seit Jahrhunderten bekannt.
Lebendiges uraltes Wissen
Die verschiedenen Lavendelarten waren schon vor Jahrhunderten wegen
ihres frischen Duftes äusserst beliebt.
Griechen und Römern streuten Lavendelblüten in ihr tägliches
Bad. Debenso wurde der Wein mit den Blüten gewürzt.
Die Heilerin Hildegard von Bingen empfahl Lavendel als wirksames Mittel
gegen Kopfläuse. Bei dem Arzt Paracelsus kam er unter anderem
als Räucherwerk zur Anwendung.
Im 16. und 17. Jahrhundert fand Lavendel seine Hochzeit als wirkungsvoller
Schutz vor Pest und Cholera. So wurde er damals wenigstens angepriesen.
Aus dieser Zeit stammt auch der "Vier-Diebe-Essig". Mit
dieser lavendelhaltige Essenz rieben sich Diebe ein, bevor sie die
Häuser der Pestopfer ausraubten.
Zu königlichen Ehren kam der Lavendel bei Englands Königin
Elisabeth I. Diese trank Lavendeltee gegen ihren häufigen Migränekopfschmerz.
Während des Ersten Weltkrieges liessen Ärzte die antiseptische
Wirkung der Blüten zur Geltung kommen. Damals verwendete man
Lavendelöl zur Wunddesinfektion.
Undurchsichtige Namensherkunft
Die Herkunft des Namen ist zwiegespalten. Einerseits wird angenommen,
dass der botanische Name Lavandula vom lateinischen "lavare"
(= waschen) ableitet wurde. Dies, da man damals das aromatische Kraut
gern dem Waschwasser oder den Bädern zusetzte.
Auf der anderen Seite wird die Ableitung von "levare"
(= erleichtern oder abwehren) ebenso in Betracht gezogen. Diese Bedeutung
bezieht sich auf die nervenberuhigende und krampflösende Wirkung
des Lavendels.
Alte Anwendung - Junger Name
Wer nun aber den Ursprung des lateinischen Namens in der Antike ansetzt,
liegt hier falsch. Als "Lavandula" ist die Pflanze
nämlich erst einige Jahrhunderte später, ab dem Hochmittelalter
bekannt. In der Antike war dieser Name für die Blüten nicht
bekannt. Sprachforscher gehen davon aus, dass mit "Nardus
spicata" Lavendel- und eventuell auch Rosmarin-Essenzen und
-Salben gemeint waren.
Mediterrane Heimat
Der Lavendel ist ein Kind des Mittelmeers. Sie ist in Spanien und
Südosteuropa, aber auch Südosteuropa, Russland und Grossbritannien
beheimatet. Das bekanntestes Lavendel-Anbaugebiet ist wohl die Provence
in Frankreich.
Wer einmal in einem Feld voller Lavendel stehen möchte, sollte
sich in höhere Lagen begeben. Hier blüht und gedeiht die
Pflanze. Wer jetzt jedoch in der Provence auf ein geradezu geruchs-sinnliches
Erlebnis sinnt, sollte nicht enttäuscht sein.
Viele der bekannten provencalischen Lavendelfelder bestehen nicht
aus Echtem Lavendel, sondern aus Lavandin, einer der zahlreichen Arten
der Gattung "Lavendel". Dieser ist besonders ertragreich,
reicht in der Duftöl- Qualität jedoch nicht ganz an den
Echten Lavendel heran.
Pflanzen-Gattungen
Die Gattung "Lavendel" zählt rund 25 Arten. Heilkundlich
werden jedoch lediglich "Echter Lavendel" (Lavandula
angustifolia), "Speik-Lavendel" (Lavandula
latifolia), "Schopf-Lavendel" (Lavandula stoechas)
und "Lavandin" (Lavandula hybrida) verwendet.
Lavandin ist übrigens ein natürlich vorkommender
Hybride des Echten Lavendels mit dem Speiklavendel.
Dazu wird der Echte Lavendel zusätzlich in "Lavendel
fein" und "Lavendel extra" unterschieden.
Synonyme
Kleiner Speik, Lavander, Lavandel
Umfassende Heil-Wirkung
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen die hervorragende beruhigende
und entspannende Wirkung von Echtem Lavendel.
Lavendel kann aber noch vieles mehr. So wirkt es krampflösend,
antiseptisch und wundheilend, beruhigend und leicht antidepressiv,
schmerzlindernd, entzündungshemmend und desinfizierend. Zudem
blähungstreibend und harntreibend.
Unterschiedliche Verwendungsformen
Medizinisch verwendet werden die kurz vor dem Aufblühen geernteten
Blüten samt Blütenkelche und das daraus gewonnene ätherische
Öl.
Lavendel findet sich in verschiedenen Arzneizubereitungen.
Für den innerlichen Gebrauch wird Lavendel als Tee, homöopathisches
Einzel- oder Komplexmittel und als Bestandteil von Tropfen, Tinkturen
oder Wein angeboten. Lavendel kann aber auch als aromatisches Würzkraut
nach den alltäglichen Belastungen für ein gutes Essen verwendet
werden.
Äusserliche Anwendung
Die äusserliche Anwendung (z.B. als Bad, Massageöl, Duftkissen
oder Parfüm) hat eine positive Wirkung auf Psyche und Organismus.
Eine grosse Rolle spielt hier das Echte Lavendelöl in der Aromatherapie.
Äusserlich als Bad angewandt eigenen sich Lavendelblüten
zur Therapie nervös bedingter Kreislauf-beschwerden. Einreibemittel
mit Lavendelblüten sollen bei rheumatischen Beschwerden schmerzstillend
wirken. Diese Wirkung ist jedoch noch nicht eindeutig belegt worden.
Im Gegensatz zum Echten Lavendelöl werden Spiköl und Lavandinöl
vor allem in der Kosmetik- und Parfümindustrie eingesetzt.
Würze in Küche und Kleiderschrank
Ebenso findet Lavendel als Küchen-Gewürz Anwendung. So ist
er festes Mitglied in der Würzmischung "Kräuter
der Provence". Lavendel wird aufgrund seiner besonderen mediterranen
Würze gerne für herzhafte aber auch süsse Gerichte
verwendet. Bei der Dosierung ist jedoch Vorsicht geboten. Der Lavendel
dominiert gerne.
Und noch ein Tipp aus "Omas Hausmittel-Buch" - Kleine Lavendel-Kissen
zwischen die Wäsche gelegt sollen vor Mottenfrass schützen.
Zubereitungen
Die verschiedenen Verwendungsformen von Lavendel...
Tee
1 bis 2 TL Lavendelblüten mit etwa. 150 ml heissem Wasser übergiessen.
Nach 10 Minuten abseihen. Mehrmals täglich trinken. Der Tee eignet
sich besonders als Hilfe zum Einschlafen. Dazu vor dem Schlafengehen
eine Tasse frisch bereiteten Tee trinken.
Lavendelöl
1 bis 4 Tropfen (dies sind ca. 20 bis 80 mg) auf einen Würfelzucker-Stück
träufeln und als EInzeldosis einnehmen.
Badtherapie
20g bis 100g Lavendelblüten mit 2 Liter Wasser kurz aufkochen.
Nach 10 Minuten abseihen. Das Konzentrat in 20 Liter Wasser geben.
Bitte beachten Sie
Alle auf dieser Webseite bereitgestellten Informationen stellen
in keiner Weise einen Ersatz für eine ärztliche Diagnose
oder eine Behandlung durch ausgebildete Ärzte und Mediziner
dar. Die Informationen dürfen nicht für die eigene
Therapieauswahl oder gar für eigene Diagnosen verwendet
werden. |
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