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Tipps: Gesundheit
Lärm - Gesundheitsgefahren und Gegen-Massnahmen
Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes sind rund 13 Millionen
Bundesbürger Geräuschpegeln ausgesetzt, die Risiken wie
Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche oder Hörschäden
in sich bergen. Das meldet die Deutsche Gesellschaft für Akustik
(DEGA) in Berlin.
Hörschäden durch zu laute Musik
Demnach hat bereits jeder vierte Jugendliche Hörschäden
durch zu laute Musik. Die Lautstärke wird in der Akustik mit
der Masseinheit Dezibel gemessen. Bis 20 Dezibel kann der Mensch
ungestört schlafen, so leise sind in etwa normale Atemgeräusche.
Das Ticken eines Weckers oder Brummen eines Kühlschranks kann
mit 30 Dezibel hingegen schon Ungemach verursachen.
In Wohnräumen herrschen zwischen 40 und 50 Dezibel, in Büros
kann die Lautstärke 65 Dezibel erreichen. Bei Dauerschallpegeln
von 65 Dezibel gilt Lärm bereits als gesundheitsschädlich.
Die psychische Leistungsfähigkeit wird teilweise erheblich
eingeschränkt.
Verkehr - grösste Lärmquelle
Die grösste Lärmquelle in Deutschland ist nach wie vor
der Verkehr. Dort setzen sich Menschen etwa 85 Dezibel Lärmbelastung
aus, Presslufthämmer sind knapp über 100 Dezibel laut.
Bei Rock- und Popkonzerten wird es mit etwa 110 Dezibel ebenfalls
sehr laut.
Schmerzgrenze - ab 115 Dezibel treten Gehörschädigungen
auf
Ab etwa 115 Dezibel Lärmbelastung tritt schon nach kurzer Zeit
eine Gehör- Schädigung ein. Beim Start von Düsenmaschinen
werden in 100 Metern Entfernung noch 130 Dezibel gemessen, nur 25
Meter von einem Düsen- Triebwerk entfernt wirken 140 Dezibel
auf das Gehör ein - das ist die Schmerzgrenze.
Vorbeugende Massnahmen gegen Lärm
Auch in anderen Lebensbereichen erreicht der Lärm gefährliche
Pegel. Verbände plädieren daher unter anderem für
folgende Massnahmen:
Schulen
Die DEGA wünscht sich mehr Aufklärung im Unterricht über
Lärm als ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr. Ferner regt die
Gesellschaft an, die häufig schlechte Akustik in Klassenräumen
zu verbessern. Ein schlechter Raumklang könne auch zu schlechten
Leistungen führen.
Verkehr
Neben Strassenverkehrs- und Fluglärm nimmt der Krach durch
Güterzüge nach Ansicht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD)
immer weiter zu. Insbesondere nachts bringe das Rattern der bis
zu 40 Jahre alten Waggons viele Anwohner der Hauptstrecken um einen
erholsamen Schlaf. Der VCD schlägt vor, die Trassenpreise für
den Güterverkehr künftig nach dem Zustand der Waggons
zu berechnen: Alter und laute Züge kosten mehr als neue, leisere
Züge.
Discotheken
Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe hat für
den Lärmschutz in der Disco vor zwei Jahren den "DJ-Führerschein"
eingeführt. So lange es keine berufliche Ausbildung zum Discjockey
gibt, sollen DJs in diesen Kursen verantwortungsvollen Umgang mit
der Musiklautstärke lernen.
Baustellen
Mehr als die Hälfte der anerkannten Berufskrankheiten in der
Bauwirtschaft beruhten im Jahr 2005 auf Hörschäden. Als
Schutzmassnahmen gibt es inzwischen leisere Sägeblätter
oder Druckluftgeräte. Ab einem Lärmpegel von 80 Dezibel
müssen Bauarbeiter einen Gehörschutz tragen. Dieses Gebot
werde jedoch noch zu wenig beachtet, kritisiert die Berufsgenossenschaft
der Bauwirtschaft.
Tiere
Das Gehör von Walen und Delfinen ist weitaus empfindlicher als
das der Menschen - über Echos dient es auch zur Orientierung.
Walschutz- Organisationen protestieren deshalb gegen die Suche nach
Erdgas in einem Schutzgebiet der Nordsee. Der Lärm der Bohrungen
irritiere die Tiere extrem und könne für sie tödlich
sein.
So vermeiden Sie unnötigen Lärm
Niemand kann Lärm dauerhaft vermeiden. Doch es gibt Möglichkeiten,
im Haushalt für weniger belastende Geräusche zu sorgen.
Manchmal kann sich aber auch eine Beschwerde beim Amt lohnen, etwa
wenn der Lärm der nahen Baustelle unerträglich wird. Die
Stiftung Warentest gibt Tipps:
Lärmschutzfenster
Fragen Sie in Ihrer Gemeinde nach: Im Rahmen der so genannten Lärmsanierungsprogramme
wird der Einbau von Lärmschutzfenstern oft mit einem Zuschuss
gefördert oder sogar vollständig übernommen.
Beschwerden
Die nahe Baustelle macht unerträglichen Krach, das Verkehrsaufkommen
in Ihrer Strasse wird immer dichter und der Nachbar feiert
jeden Abend mit lauter Musik: Wenn Sie sich durch die starke Lärmbelästigung
dauerhaft gestört fühlen, sollten Sie aktiv werden. Wenden
Sie sich an den Bauherren, Ihre Gemeinde oder den Vermieter.
Rücksicht nehmen
Auch Sie sollten dafür sorgen, dass sich andere nicht unnötig
gestört fühlen. Halten Sie daher die vorgeschriebenen
Ruhezeiten ein.
Autoreifen
Automotoren sind in den vergangenen Jahren schon etwas leiser geworden.
Doch auch die Abrollgeräusche der Reifen tragen wesentlich
zum Geräuschpegel von Autos bei. Allerdings hat sich hier noch
nicht viel getan. Die Warentester überprüft diese Geräusche
im Rahmen der Umweltprüfung regelmässig im Reifentest.
Musik, MP3-Player und Stereoanlagen
Auch wenn es manchmal schwerfällt: Drehen Sie die Musik nicht
bis zum Anschlag auf. Wer über längere Zeit zu laute Musik
über Kopfhörer hört, kann seinen Ohren bleibende
Schäden zuführen. Und die nächtens aufgedrehte Stereoanlage
kann auch die Nachbarn um den wohlverdienten Schlaf bringen.
Haushalts- und Gartengeräte
In Tests der Stiftung Warentest kam immer wieder heraus: Auch Haushaltsgeräte
wie Staubsauger können regelrecht Krach verursachen. Achten
Sie beim Kauf von Staubsauger, Mixer und Co. also auf den Lärmpegel.
Das gilt natürlich ebenso für Gartengeräte wie Rasenmäher.
Hilfe gibt auch das Umweltsiegel "Blauer Engel".
Kinderspielzeug
Schon die Kleinsten sind oft erheblichen Lärmbelastungen ausgesetzt
- manchmal sogar im eigenen Kinderzimmer. Denn Spielsachen wie sprechende
Kuscheltiere, Spieluhren oder Kindertelefone sind oft zu laut für
Kinderohren. Das kann zu Hörschäden führen, wenn
das Spielzeug dicht neben dem Ohr liegt. Die Stiftung hat Kinderspielsachen
getestet und sagt, worauf Sie achten sollten, damit Ihr Kind keine
Hörschäden bekommt.
Info zum Tinnitus
Tinnitus ist der medizinische Fachausdruck für "Ohrgeräusche"
oder "Ohrensausen". Jeder Vierte hat dieses
Phänomen selbst auch schon mal wahrgenommen. Meistens tritt
dieses jedoch nur vorübergehend auf. Oft wird es als Pfeifen,
Rauschen, Zischen oder Summen erlebt.
Den unterschiedlichsten Geräuschen im Kopf oder in den
Ohren ist eins gemein - bis auf seltene Ausnahmen hört
sie nur der Betroffene selbst. Man spricht dann vom subjektiven
Tinnitus. Bleibt das Ohrgeräusch spricht man von einem
chronischen Tinnitus. |
Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Akustik, Umweltbundesamt, Stiftung
Warentest, Deutsche Tinnitus-Liga e.V.
Bitte beachten Sie
Alle auf dieser Webseite bereitgestellten Informationen stellen
in keiner Weise einen Ersatz für eine ärztliche Diagnose
oder eine Behandlung durch ausgebildete Ärzte und Mediziner
dar. Die Informationen dürfen nicht für die eigene
Therapieauswahl oder gar für eigene Diagnosen verwendet
werden. |
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